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Aus meinem Bücherregal

100 Jahre Rewe-Dortmund


Im Jahr 2013 feierte die Rewe-Dortmund ihr hundertjähriges Bestehen. Als einzige der Regionalgesellschaft der Rewe ist die Rewe-Dortmund eigenständig geblieben. Zu diesem Jubiläum brachte sie eine dicke Festschrift heraus, deren Erstellung rund 3 Jahre gedauert hat, von der aber doch lediglich 4000 Exemplare gedruckt wurden - also eine echte Rarität.

Man erfährt darin, daß die Rewe-Dortmund ursprünglich als Einkaufsgenossenschaft Krone im Jahr 1913 von Dortmunder Einzelhändlern gegründet wurde. Und daß diese Einzelhändler der schon damals existierenden Genossenschaft Edeka deshalb nicht beitraten, weil diese Einzelhändler katholisch waren, in der Genossenschaft Edeka aber protestantische Händler organisiert waren.

Das Buch lässt viele Menschen aus dem Einzelhandel zu Wort kommen, es beleuchtet nicht nur die positiven Seiten, sondern auch die Schwierigkeiten und Marktumwälzungen, die in den 100 Jahren passiert sind.

Dabei geht der Text auch auf das Auf und Ab der Bedeutung der einzelnen Rewe-Regionalgesellschaften ein und beschreibt, welcher Kampf hinter den Kulissen notwendig war, um die als Rewe-Dortmund allen Bestrebungen der Rewe-Zentrale in Köln nach einer Eingliederung aller angeschlossenen Regionalgenossenschaften zu widerstehen.

So wird deutlich, wieso diese Besonderheit existiert, wieso die Rewe-Dortmund heute die einzige regionale Genossenschaft innerhalb der Rewe-Gruppe ist, und wieso sie es voraussichtlich noch lange bleiben wird.

Insgesamt ist die Festschrift ein umfangreiches Geschichtsbuch: Es werden die Nöte und die Umwälzungen durch zwei Weltkriege, das Dritte Reich, Wirtschaftskriesen und zahlreiche politische Veränderungen ausführlich beschrieben.

Das Lebensgefühl im Ruhrgebiet, die Ruhrbesetzung durch französische Truppen, in der Nachkriegszeit das Wirtschaftwunder, Rabattmarken, der Deutsche Herbst und die Anschläge des 11. September 2001 in New York sind Themen in diesem Buch.

Auch über die Konkurrenz erfährt der Leser viele interessante Dinge. Neben der noch älteren Genossenschaft Edeka und den Konsum-Läden, die später als Coop wieder eine Rolle spielen, machen in der Nachkriegszeite
vor allem die Diskount-Läden der Kette Aldi mit ihrem umerbittlichen Preiskampf sowie die Bio-Läden, die ein neues Lebensgefühl transportieren, den Einzelhändlern zu schaffen.

Mit zahlreichen Bildern wird die Geschichte von hundert Jahren illustriert. Es ist deutlich zu sehen, welche Mühe sich die Autoren dieses Buches gegeben haben, um damit ein umfassendes Werk zu schaffen. Und es ist ihnen tatsächlich gelungen: Dieses Buch nimmt man gerne zu Hand, und es der Inhalt lässt keine Lücken offen.

Über die Abfolge der Jahrzehnte ist zu sehen, wie die Lebensmittelmärkte sich von ehemals kleinen familiären Geschäften zu den heutigen großen Märkten entwickelt haben – und die Werbung und Firmenlogo sich im Rahmen dieser Entwicklung angepasst haben.

Die Überlegungen, welche anderen Ketten übernommen werden, ob sie eingegliedert werden oder unter ihrem ursprünglichen Namen weitergeführt werden, sind ausführlich dargestellt. Das Buch ist trotz seiner Dicke eine kurzweilige Lektüre. Denn Bilder und Text greifen ineinander über, und es sind immer wieder Zitate von Mitarbeitern und Vorständen eingestreut.

Warum veröffentlichen nicht auch andere Firmen derartige Jubiläumsschriften? Gerade im Warenhausbereich gibt es verschiedene große Ketten, die schon viele Jahrzehnte existieren und die teilweise mit runden Jahreszahlen werben, von denen aber noch nicht einmal eine kleine Broschüre zum runden Firmenjubiläum herausgebracht wird.

Dabei zeigen doch Umfragen, daß gerade in Deutschland eine große Markentreue existiert, daß die Bürger sich mit den großen Konzernen und den Geschäftsketten auch emotional verbunden fühlen.

Deshalb mein Appell an die Vorstände: Bringt dicke Bücher heraus! Erstellt Historien! Der Wunsch, sie zu kaufen, sie zu lesen und sie wohlgehütet im Bücherregal zu präsentieren, der ist nicht nur bei mir vorhanden.

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